Ausbildungskurs Integrative Trauertherapie
Auch Mitarbeiter, die mit Schwerstkranken, Tod und Sterben täglich zu tun haben, fällt es nicht immer leicht, Sterbende und ihre Angehörigen einfühlsam und kompetent zu begleiten.
Daher ist es das Ziel dieser berufsbegleitenden Ausbildung, therapeutische Grundkenntnisse und Haltungen zu vermitteln, um mit gesunder und pathologischer Trauer angemessen umzugehen und eine professionelle Trauertherapie praxisnah einzuüben.
Der Fachkundenachweis als Trauertherapeut wird ergänzt durch die Amtsarztprüfung nach dem Heilpraktiker-Gesetz, um eine selbstständige psychotherapeutische Tätigkeit mit dem Schwerpunkt Trauertherapie praktizieren zu können. Die Amtsarztprüfung wird im Bundesland des Teilnehmers abgelegt, in dem er seine Praxis eröffnet.
Voraussetzung für diese berufsbegleitende Ausbildung ist einerseits die praktische Erfahrung im Umgang mit Sterbenden und Trauernden, andererseits die innere Bereitschaft, sich auf eigene Verlust- und Trauererfahrungen einzulassen. Schließlich werden erste Grundkenntnisse auf einem der therapeutischen Handlungsfelder von Gesprächs-, Gestaltungs- und Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie erwartet.
Die Vorbereitungswoche dient dem Ziel, in der Ausbildungsgruppe anzukommen, sich mit dem therapeutischen Lern- und Anforderungsprofil vertraut zu machen und erste Übungen im gesprächs- und gestaltungstherapeutischem Setting zu praktizieren.
Die Ausbildung richtet sich vor allem an Sozialarbeiter/innen, Sozialtherapeuten, Krankenschwester, Altenpfleger/innen und Mitarbeiter/innen
- in geriatrischen Einrichtungen (Seniorenheime, betreutes Wohnen)
- in Krankenhäusern (onkologische Stationen)
- in Einrichtungen der Krebshilfe
- im ambulanten Pflegedienst
- in Pflegeheimen, auf Kurzzeitstationen
- im Bestattungswesen
- im Hospizdienst
- in Beratungsdiensten
Der Ausbildungsplan zur Integrativen Trauertherapie umfasst 350 Stunden (incl. Vorbereitungswoche und 75 Stunden Hausarbeit)
Ausbildungsplan
1. Selbsterfahrungsübungen im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer
- Imagination
- Tiefenpsychologische Märchendeutung
- Selbsterfahrung und Gesprächsreflexion
- Entspannungstechniken
2. Sozialpsychologische Aspekte von Sterben und Tod
- Trauer- und Sterbeprozess
- Coping-Strategien bei kranken Patienten
- Therapeutische und religiöse Aspekte der Sterbe- und Trauerbegleitung
- Normale und pathologische Trauer
- Hinterbliebenenberatung
- Trauer und Familiensysteme
- Trauer und Rituale
- Modell einer praktischen Trauerbewältigung
3. Analytische Psychologie und Symbollehre
- Bewusstseinsfunktionen u. Einstellungstypologie
- Traum und Traumdeutung
- Grundprinzipien der Analyse (Schatten, Archetypen, Selbstwerdung)
- Symbollehre
4. Psychiatrie (Trauer und Sterbebegleitung)
- Neurosen
- Persönlichkeitsstörungen
- Schizophrenie
- Depressive Störungen
5. Klientenzentrierte Gesprächstherapie
- Beziehungs- und aufgabenorientierte Interventionstechniken
- Rollenspiele mit Auswertung
6. Verhaltenstherapie
- Interventionstechniken und Trauerprozess
- Modell-Lernen
- Kognitive Therapie nach A. T. Beck
- Rational-emotive Therapie nach A. Ellis
7. Gestaltungstherapie
- Methodische Grundlagen
- Material
- Bild, Raum und Proportion
- Farben und geometrische Figuren
- Bilddeutung und Interventionstechniken
8. Trauer bei speziellen Arten von Verlusten
- Suizid, Krisenintervention und die Begleitung von Angehörigen
- Plötzlicher Tod
- Kind und Tod
- Plötzlicher Säuglingstod
- Fehlgeburten und Totgeburten
9. Trauer- und Traumatherapie
- Grundbegriffe der Traumatologie
- Akuttraumahilfe
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Re-Traumatisierung im Alter
- Modell der Traumatherapie (Schwerpunkt: Stabilisierung)
- CIPBS
10. Supervision und Vorbereitung zur Amtsarztprüfung Psychotherapie
- Selbsterfahrung und persönliche Trauerverarbeitung
- Fallbesprechungen aus eigener Trauer- und Sterbebegleitung
- Informationsblock Amtsarztprüfung
- Präsentation der Hausarbeit und mündliches Prüfungsgespräch
Abschluss: | Fachkundenachweis des Zentrums für Trauerbegleitung und Lebenshilfe e.V., staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtung für Palliativ- und Hospizpflege | |
Teilnehmer: | Die Ausbildung erfolgt in Kleingruppen bis max. 10 Teilnehmer. | |
Leitung der Seminare: | Dr. Dittmar Rostig; Integrativer Sozio-, Trauer- und Traumatherapeut, ordentliches Mitglied im Bundesverband Trauerbegleitung (BVT) e.V., langjährige Dozententätigkeit am "Institut für angewandte Tiefenpsychologie, Therapieausbildung und Führungskräftetraining" sowie am Zentrum für Trauerbegleitung und Lebenshilfe e.V. in Dresden, einer staatlich anerkannten Weiterbildungseinrichtung für Palliativ- und Hospizpflege, eigene psychotherapeutische Praxis für Trauer- und Traumatherapie, Dresden, zugel. n.d. Heilpraktikergesetz seit 01.01.1998 | |
Ausbildungsstunden: | Der Ausbildungsplan umfasst 350 Stunden (incl. 74 Stunden Hausarbeit) |
|
Termine: |
11.12. - 13.12.2023 - Selbsterfahrungskurs
|
|
Veranstaltungsort: |
|
|
Seminarkosten: | 3.245,00 € Überweisung nach Anmeldebestätigung |
|
Fälligkeiten: |
Vorbereitungswoche: 475,00 € 395,00 € vor Beginn des Selbsterfahrungskurses Abschlusswoche: 475,00 € zuzüglich: zzgl. Tagungskosten
* Die Tagungskosten werden individuell vor Ort in der Familienferienstätte "Martin-Luther-King-Haus" beglichen.
|
|
Teilnahme- bedingungen: |
Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Nach dem Anmeldeschluss erhalten Sie eine Bestätigung bzw. eine Absage, falls das Seminar belegt sein sollte. Die Teilnahme erfolgt in eigener Verantwortung. Das Zentrum behält sich das Recht vor, Seminare abzusagen (z.B. bei Erkrankung des Dozenten oder nicht Erreichen der Teilnehmerzahl) | |
Anmeldung: | Schriftliche Anmeldung oder per Internetanmeldeformular bitte an Zentrum für Trauerbegleitung und Lebenshilfe e.V. Gitterseestraße 24 01187 Dresden Telefon: +49 351 - 470 80 75 Telefax: +49 351 - 403 54 80 E-Mail: info@ztl-trauerbegleitung.de |
|
Anmeldeschluss: | 01.11.2023 |