Rückmeldung aus der Praxis als Trauerredner

29.12.2010

Lieber Hr. Dr. Rostig, 29.12.2010

ein erfolgreiches und zufriedenes Jahr geht für mich zu Ende. Nach zwei Jahren habe ich mich als Trauerrednerin etabliert. Ich werde hauptsächlich von zwei Bestattern beauftragt - und es wird auch bei anderen Bestattern direkt nach mir gefragt. Ich habe also den richtigen Schritt getan. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie besinnliche Stunden zum Weihnachtsfest und alles Gute für 2011.

Ihre Ute Boggasch

28.07.2010


Lieber Herr Dr. Rostig,

Ich hatte tatsächlich am Montag meine erste, offizielle Bestattung. Es war der Bruder eines sehr guten Freundes, den Verstorbenen kannte ich allerdings nicht.

Es hat alles super geklappt, die Rede kam sehr gut an, die Familie war beeindruckt, einige Freunde des Verstorbenen kamen noch einmal extra auf mich zu, dass es eine außergewöhnlich schöne Rede gewesen sei... Selbst der Bestatter hat mir sofort eine Email geschrieben, dass er es sehr gut fand und ich kann mich gerne "bewerben" , wenn meine Unterlagen fertig sind. Traumhaft.

Sehr schön war, dass jeder Trauer-Gast sich am Ende einen vom Verstorbenen selbst gesammelten Stein mitnehmen konnte (er war Geologe). Mindestens zwei Männer haben "ihren" Stein gefunden, den sie selbst einst mit dem Verstorbenen gefunden hatten und hatten dazu dann eine Geschichte. Die Familie hat mit persönlichen Worten am Grab Abschied genommen, das war sehr schön und ergreifend.

Ich war wirklich glücklich und dankbar über diesen Einstieg und das ganz ohne Werbung. Eine ehemalige Kollegin hat mich auch schon angefragt, falls der Opa.... Sie und Ihre Mama hätten besprochen, dass sie gerne mich hätten als Rednerin, sie würden mich doch kennen etc. Es fängt also langsam an!!!

Ich habe auch in meiner Nervosität am Sonntag versucht, Sie zu erreichen, Sie waren sicher im wohlverdienten Urlaub. Ich musste unbedingt die Frage klären, wo laufe ich hinter der Urne beim Raustragen der Urne ????????????

Habe dann die Kurs-Teilnehmer durch telefoniert...
Ich denke gerne an die Tage in Dresden zurück.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und grüße Sie herzlich
Doro Wallau


21.06.2010

Lieber Herr Rostig,

ein paar Zeilen über meine Trauerredentätigkeit mit einem tiefen Dankeschön für das, was ich jetzt leben kann. Ganz unten ein Foto meines Fahrzeugs mit Logo, auf das ich oft angesprochen werde.

Wenn mir vor Jahren einer gesagt hätte, dass ich einmal Trauerfeiern abhalten, Trauerreden verfassen würde, hätte ich ihn mit Sicherheit ungläubig angestarrt. Aber genau das ist es, was ich heute tue, ganz einfach, weil es mir endlich die Chance gibt, Menschen zu helfen ihre liebsten Angehörigen nicht einfach nur irgendwie „gut unter die Erde“ zu bringen, sondern sich im Moment ihrer größten Trauer noch einmal den Menschen in seiner ganzen Bedeutung für sie, in seiner ganzen Einmaligkeit, seiner Einzigartigkeit bewusst zu machen; nicht die biografischen Eckdaten, nicht die Äußerlichkeiten, sondern sein Wesen, seine Eigenarten, seine Licht- und Schattenseiten eben all das, was ihn zu etwas so Besonderem für mich gemacht hat.

Wie soll ich Abschied nehmen ohne mir noch einmal bewusst zu machen, wovon und von wem? Und genau dies geschieht heute leider in viel zu vielen Trauerfeiern. Gute und sinnvolle Riten mit langer Tradition, die jedoch heutige Menschen leider zunehmend nicht mehr verstehen und die ihnen so kaum noch Trost geben können, lassen sie leer zurück.

Ich werde oft gefragt, ob ich Humanistin bin oder welcher Religion ich angehöre um Menschen entsprechend begleiten zu können. Aber genau das ist es doch, was mein Anliegen ist: Menschen generell da abzuholen, wo sie stehen. Sie anzunehmen in ihrem Glauben oder Nicht-glauben, in ihren Welt- und Wertvorstellungen, in ihren Ansichten und Meinungen. Es geht darum an ihrer Seite ihren Weg des Abschieds ein Stück weit zu begleiten und ihnen einen Abschied zu ermöglichen, bei dem sie sich und den Verstorbenen in seiner ganzen Persönlichkeit noch einmal spüren können. Und dafür ist es egal welchen Glaubens ich bin.

Gerade darum freue ich mich auch sehr, dass dies schon nach kurzer Zeit immer mehr Menschen in meinem Umkreis gespürt und akzeptiert haben. Es ist mir ein großes Anliegen einzig als ergänzendes Angebot zu bestehenden Institutionen gesehen und als solches inzwischen auch angenommen zu werden. So ist die Bandbreite der Trauerfeiern groß. Neben religiös ungebunden Menschen begleite ich ebenso Menschen protestantischen, katholischen und auch islamischen Glaubens. Eine immer neue Herausforderung, die ich gerne annehme, weil es mir auch wichtig ist, auch jeweils entsprechend den religiösen Hintergrund, die Riten und Gebräuche gerade auch z.B. im Islam zu verstehen und erklären zu können um ein gegenseitiges Verständnis zu vermitteln, da erfahrungsgemäß auch die Trauergäste häufig nicht mehr mit den Riten vertraut sind.

Ganz bewusst habe ich mich darum auch im Vorfeld meiner Tätigkeit aus meinem christlichen Umfeld herausbegeben und die weite Fahrt nach Dresden unternommen zur Ausbildung im ZTL bei Ihnen: Um meinen Blick zu weiten, Denkweisen, Haltungen und Empfindsamkeiten von Anders- oder auch Nicht-Gläubigen besser wahrnehmen und verstehen zu können. Eine für mich sehr wichtige Entscheidung, über die ich sehr froh bin und die mein berufliches Leben mit Sinn erfüllt.

Herzliche Grüße. In dankbarer Verbundenheit
Helene Düperthal


28.01.2010

Hallo Herr Dr. Rostig,

vielleicht erinnern Sie sich noch an mich. Ich habe im Frühjahr 2007 an der Ausbildung zum Trauerredner teilgenommen. Kürzlich habe ich auf Ihrer Website noch ein Gruppenfoto unserer Kursteilnehmer gesehen.

Die Ausbildung bei Ihnen hat mir sehr geholfen. Ich bin immer noch als Trauerredner aktiv tätig. Ich habe seit dem 01.06.2007 -181- Beerdigungen durchgeführt. Allein gestern, 27.01.10, waren es wieder zwei an einem Tag. Heute hatte ich wieder ein Trauergespräch für die Trauerfeier am nächsten Dienstag. So geht es immer weiter.

Zu den anderen damaligen Kursteilnehmern habe ich keinen Kontakt mehr, außer zu Dr. Dr. Armin Bonnet. Wir beide pflegen ständig einen engen Kontakt. Auch er ist ja noch als Trauerredner tätig. Wissen Sie, ob von den anderen Kursteilnehmern noch jemand aktiv ist? Ich habe seinerzeit ja in Burgdorf bei Hannover gewohnt, habe aber zwischenzeitlich meinen Wohnsitz nach Hildesheim verlegt. Ich würde mich freuen, mal wieder von Ihnen zu hören oder zu lesen.

Freundliche Grüße
Friedhelm Borchers