Rückmeldung aus der Praxis als Trauerredner
Basel, 16.12.2012
Lieber Herr Dr. Rostig, liebe Kursteilnehmer,
es ist vollbracht! Heute hatte ich meine erste Rede. Und es lief alles glatt. Ich hatte Glück: Intimer Rahmen mit ca. 20 Leuten, Feier im Altersheim, wo der Mann gestorben war, nette Auftraggeberinnen (die Nichten des Verstorbenen), die mir doppelt dankbar waren, weil ich ihnen auch noch die Live-Musik, einen Pianisten und eine Sängerin, vermittelt hatte.
Ich war gut vorbereitet und schon den ganzen Tag sehr ruhig. Die Angst kam auch nicht mehr hoch, sondern ich konnte den Schalter im Kopf umlegen und war der souveräne, routinierte Trauerredner und Zeremonienmeister. Keine Puddingknie, kein Stimmenzitterich.
Und hinterher war es genau so, wie Doc Rostig sagte, dass es sein werde: "'Schön war's', werden die Leute sagen!" :o) Vielen Dank, lieber Herr Dr. Rostig! Vielen Dank, lieber Dirk, der Du mir nett, aber unmissverständlich zu verstehen gabst, dass mein erster Redeentwurf Sch... war. Vielen Dank Euch allen, die Ihr ja alle ein bisschen Anteil daran habt. Ich denke gern an unsere gemeinsame Zeit jetzt vor einem Jahr zurück!
Ich grüße Sie herzlich und wünsche Ihnen friedvolle Feiertage und einen angenehmen Jahreswechsel.
Jörg Bertsch
P.S.: Und wenn ich dann etliche Reden auf dem Buckel habe, hoffe ich, Sie und eventuell ein paar Leute vom gemeinsamen Kurs bei einer Supervision in Oberbärenburg wieder zu sehen!
08.05.2012
Hallo Herr Dr. Rostig,
danke für Ihre hilfreiche Ausbildung zum Trauerredner in 2011. Als ich die Vorstellungsrunde und die ersten 3 Tage hinter mich gebracht hatte, wollte ich mich eigentlich am nächsten Morgen verabschieden, weil ich beim zu Bett gehen dachte, das schaffe ich nicht und meine Seele macht hier schlapp.
Aber in der folgenden Nacht habe ich wohl meinen Frieden und die Kraft gefunden, weiterzumachen. Ich bin heute sehr froh darüber. Ich war in unserem Seminar sicher der ungehobelte Klotz und habe bei meinen Seminarteilnehmern sicherlich zu Recht bei meinen Reden in überraschte, verwunderte Gesichter geschaut. Aber hier war mein Ort zum Üben und das war GUT so. Nachdem Sie mich verabschiedet hatten mit den Worten, sie werden in Ihrer Region sicher erfolgreich sein, bin ich gestärkt als Kind des Ruhrgebiets, in meine Region, nach Hause gefahren. Hier habe ich, als Erstes die Hochzeitsrede für meinen Neffen und seine Frau gehalten.
Ich habe Holzschnitzereien, als Symbole aus dem Erzgebirge, mitgegeben. So wurden die Wurzeln der Familie in Erinnerung gebracht und gleichzeitig mit der Bergmannsfamilie der Braut verbunden. Meine Rede hörten im Garten des Neffen die Familien und Nachbarn. Es wurden Gefühle berührt, es wurde geweint und gelacht. Am Ende der Rede war klar, die beiden gehören mit ihren Familien einfach zusammen. Einer dieser Nachbarn rief mich kurze Zeit später an, weil sein Schwager an einem Herzinfarkt verstorben war und er seiner Schwägerin geraten hat, mich als Trauerredner zu buchen. Da kann ich nur sagen, Freud und Leid liegen wohl offensichtlich ganz nah beieinander. Es folgte mein erstes Trauergespräch und die anschließende Trauerfeier mit einer Urnenbeisetzung vor ca. 150 Trauergästen. Ich hatte weiche Knie, ich hatte einen trockenen Hals, ich glaube das war Lampenfieber in seiner schlimmsten Form. Aber als das erste Wort gesprochen war, gab es kein zurück mehr und es lief wie bei der Hochzeitsrede zuvor. Als ich der Urne als Erster folgte, ergriff mich ein Gefühl der Zufriedenheit und ich wurde um 40 Jahre zurückversetzt.
Ich habe damals als katholischer Messdiener, mit dem Holzkreuz in Händen, den Verstorbenen ihr letztes Geleit gegeben. Nun fühlte ich mich angekommen -back to the roots- oder wie Marius Müller Westernhagen singt –Ich bin wieder hier- in meinem Revier. Ein Beispiel dafür, wie ich Trauerfeiern und Grabreden gestalte: Im Bergbau werden die Kumpel im Förderkorb am Seil bergab und bergauf transportiert. Diese Seilfahrt wird mit einem Anschlag auf eine Glocke angekündigt. Natürlich habe ich bereits zwei Bergleute mit diesem Anschlag und einem herzlichen –GLÜCK AUF- bei ihrer letzten Reise (Seilfahrt der Urne) verabschiedet. Mein Ziel war es, in den nächsten 10 Jahren bis zu meiner Rente je Quartal eine Rede zuhalten. Also 40 Reden, um das gelernte Wissen zu erhalten. Darum habe ich mir nur zwei Bestatter ausgesucht, mit denen ich zusammen arbeiten möchte. Diese beiden habe ich dann in einem persönlichen Gespräch auch genauso über meine Motive informiert und um die Zusammenarbeit aus Überzeugung gebeten. Aus diesen beiden Beziehungen und privaten Aufträgen durch Empfehlungen arbeite ich allerdings inzwischen ein bis zweimal pro Monat. Vielleicht werden es am Ende sogar mehr als 200 Reden bis zur Rente sein. Mehr geht zurzeit aber auch nicht, da ich ja mit Freude auch meiner Vollbeschäftigung nachgehe und der Zustimmung meines Arbeitgebers so lange sicher sein kann, wie ich meiner Haupttätigkeit in bisheriger Form nachkomme. Unser Seminar hat sich bereits einmal privat getroffen und ausgetauscht. Das war eine besondere Herausforderung, weil doch alle sehr angespannt waren, wie es denn wohl den Anderen ergangen ist.
An dieser Stelle liebe Grüße an meine Seminargruppe. Danke, Herr Dr. Rostig! Danke für Ihr Rüstzeug! Danke für Ihre Ermutigung! Ich freue mich auf ein Wiedersehen und verbleibe
mit herzlicher Hochachtung für Ihre Leistung.
Johannes Moskwa
26.03.2012
Lieber Dr. Rostig,
gern denke ich an die Ausbildungstage in Oberbärenburg zurück. Es war für mich nicht nur eine Ausbildung zum Trauerredner, sondern auch eine Zeit, in der ich für mich, für meine Seele und mein Leben viel mitgenommen habe. Nochmals vielen Dank dafür.
Meine Premiere liegt schon hinter mir und die nächste Trauerrede ist schon in Vorbereitung. Durch Ihre sehr gute theoretische Ausbildung und die vielfältigen praktischen Erfahrungen, welche ich bei Ihnen sammeln durfte, fiel es mir relativ leicht. Sie haben ein gutes Fundament der Arbeit bei mir gelegt, auf dem ich gut aufbauen kann. Einen Dank auch an die Stimmtherapeutin Frau Klesse. Besonders die praktischen Übungen mit ihr im Umgang mit Aufregung und Lampenfieber haben mir sehr geholfen. Meine erste Rede war für einen verstorbenen Seemann. Ich habe "8 Glasen" (ein altes Seefahrerzeichen zum Wachwechsel) geläutet und meine Rede auf das Ende, aber auch auf den Beginn einer neuen Wache (eines neuen Lebensabschnittes) aufgebaut. " … das haben Sie schön gemacht. Ich glaube diese Feier hätte auch meinem Mann … gefallen.", so die erste Reaktion der Witwe noch auf dem Friedhof. Ein anderer Angehöriger sagte später: "Danke, es war sehr bewegend. Sie haben es besser gemacht als ein Pastor."
Meine nächste Rede ist in einem Friedhofswald. Für mich eine neue Erfahrung, aber Dank Ihrer praktisch orientierten Ausbildung werde ich auch diese meistern. Ich schaue positiv in meine Trauerrednerzukunft.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Reinicke
20.03.2012
Hallo Herr Dr. Rostig,
am Freitag, 16.03.2012, fand also meine erste Rede statt: in Halle/Saale. Der Grund: die Tante einer Freundin hier vom Bodensee wurde dort beigesetzt. Sie war oft zu Besuch am Bodensee und ich kannte sie auch ein bisschen.
Ich hatte ziemlich lange Zeit, die Feier vorzubereiten. Zwei lange Telefongespräche nach Magdeburg und Halle und bald stand das Manuskript. Auch eine Grabrede habe ich gehalten. Der Nordfriedhof in Halle, die Feierhalle und auch der Bestatter waren äußerst angenehm!!! Ich war in der Realität weniger aufgeregt als z.B. in der Kapelle in Oberbärenburg. Ich habe mich voll auf die Feier konzentriert und nicht an Stimme und Atmung gedacht - für mich ist das so besser. Ich kann so viel mehr bei mir und der Sache bleiben. Das Wetter war wunderschön - die ganze Feier: Rede inkl. Musik, Trauerzug, Grabrede ging eine Stunde. Bei der Rede kamen mir manchmal fast die Tränen, besonders wenn ich meine Freundin anschaute. Da habe ich an eine Situation im Trauerrednerkurs gedacht, wo es einem Teilnehmer auch so ging und habe einfach weitergesprochen. Überhaupt habe ich oft an die anderen im Kurs gedacht!!! Und ich habe auch gemerkt, wie gut das für mich ist, wenn ich mir den einen oder anderen bei bestimmten Situationen in der Rede vorstellen kann. Die Rückmeldung der Angehörigen war, dass ich die Verstorbene so dargestellt habe, wie sie wirklich war. Sie haben sich alle bei mir für die würdevolle Feier bedankt. Und das ist für mich das schönste!!! Ich hoffe, dass mir das immer wieder gelingen wird.
Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass ich diesen Kurs bei Ihnen gemacht habe und dass ich mich immer noch und immer wieder bei meiner Aufgabe im Kreis mit den anderen Trauerrednern (Kursteilnehmern) verbunden fühle!!!
Vielen Dank für alles
Ute Lacher-Laukeningkat
28.02.2012
Hallo Herr Dr. Rostig,
meine Premiere als Trauerredner liegt hinter mir.
Am Samstag habe ich meine erste große Trauerrede gehalten. Sie ist aus meiner Sicht super gelaufen. Ich wurde im Anschluss an die Trauerfeier und der Beisetzung zum Leichenschmaus eingeladen. Dort bekam ich durchweg positive Resonanz. Aussagen von Verwandten "...ja genau so war sie..." zeigen mir, dass die Ausbildung bei Ihnen gefruchtet hat. Ich habe mich bemüht, Ihre Ratschläge zu meiner Person (etwas lebhafter, bessere Betonung) umzusetzen. Ich glaube, mir ist es gelungen. Aber Übung macht den Meister.
Mein Lampenfieber vor der Rede konnte ich einigermaßen im Zaum halten, denn ich habe versucht, mich an die praktischen Hinweise von Frau Klesse zu halten. Auch dafür noch einmal meinen Dank. Für mich steht fest, es wird so weitergehen. Ich habe mich richtig gut gefühlt.
Ein ganz tief empfundener Dank für Ihre Ausbildung.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Fischer
02.01.2012
Sehr geehrter Herr Dr. Rostig,
vielen Dank für Ihre Grüße und Wünsche, diese sind gut angekommen und können bestimmt gebraucht werden.
Auch ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Seminaren gute Erfolge für 2012.
Für mich war es die beste Entscheidung das Seminar zur Trauerrednerin bei ZTL zu belegen und ich bereue keinen Augenblick!
Die Rückmeldungen meiner Reden nach Trauerfeiern und kleinen Begleitungen zu Urnenbeisetzungen sind immer wieder Motivation so weiter zu machen. Wobei ich feststelle, dass die "seelsorgerische" Erwartung und Zeitaufwand für die Angehörigen immens zugenommen hat (man bedenke, dass bei uns sehr viele Menschen kirchlich gebunden sind und dort ihre seelsorgerische Begleitung erhalten – oder auch nicht!) Es mag auch damit zu tun haben, dass wir ja hauptsächlich Bestattungen anbieten und während dieser Gespräche bereits viel Trauerbegleitung bei den Hinterbliebenen gemacht wird.
Es gibt nichts, was es nicht gibt oder "unter jedem Dach ist auch ein ach…"!
Die besten Wünsche nach Dresden und ins Erzgebirge
Doris Ludwig
01.01.2012
Hallo Herr Dr. Rostig!
Schön, von Ihnen zu hören!
Inzwischen läuft es hier richtig gut. Ich habe so meine 4, 5 Bestatter, mit denen ich zusammenarbeite (gerade sitze ich an einer Rede für morgen) und das Feedback ist einfach umwerfend. Es ist schon irre, wenn der Vater einer 22jährigen Verstorbenen nach der Trauerfeier zu einem kommt und sagt "Also das darf man ja eigentlich gar nicht so sagen, auf der Beerdigung der eigenen Tochter, aber das war wunderwunderschön." Oder wenn hinterher Briefe kommen mit Sätzen wie "Man möchte jedem Menschen wünschen, so bestattet zu werden". Huuuuh, das geht runter wie Öl :o)
Im November hatte die Tageszeitung einen großen Artikel über mich gebracht, das fand ich auch klasse.
Ihnen jedenfalls noch einmal ganz herzlichen Dank für den Grundstein, den Sie gelegt haben. Zu dem Kurs im Dezember konnte ich leider nicht kommen, da ich an dem gleichen Wochenende Hospizwochenende hatte (ich mache einen Kurs zur Hospizhelferin). Völlig überraschend hat sich bei uns ja Nachwuchs für März angekündigt. Nun hoffe ich nur, dass das ein pflegeleichter Vertreter wird, damit ich nach der Entbindung so schnell wie möglich weitermachen kann. Macht jedenfalls riesig Freude und ich gehe total drin auf. Ist genau mein Ding.
Ihnen und Ihren Lieben einen guten Start in ein gesundes und zufriedenes 2012, mit Blick und Zeit für das Wesentliche.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Vivien Lau