Rückmeldung aus der Praxis als Trauerredner

Januar 2014

Lieber Herr Dr. Rostig

Seit 3 Jahren bin ich nun als freie Trauerrednerin unterwegs und habe etwa 340 Reden hinter mir. Es macht mir Spaß und ist wohl "mein Ding ". Nachdem es schon mal ein Interview mit meiner Schwester, Cornelia von Aufsess und mir gab, dann ein kleines Filmchen (7min) von mir hier in Chemnitz gedreht wurde, gibt es jetzt diesen Bericht in der IDEA Spektrum.

Vielleicht interessiert es Sie, was aus Ihren "Schäfchen" so geworden ist !!

Herzliche Grüße aus Sachsen
SvHeyking


28.05.2014

Hallo Herr Dr. Rostig,

Ihr Buch ist erschienen...herzlichen Glückwunsch. Ich werde mir Ihr Buch selbstverständlich kaufen...aber ich möchte es in jedem Fall signiert haben von Ihnen. Es ist bestimmt ein wunderbares Gefühl, die eigenen Erfahrungen und das Wissen gedruckt in einem Buch in den Händen zu halten und zu beobachten, wie es andere lesen.

Ich hoffe es geht Ihnen gut. Ein paar Sachen zu mir... seit zwei Tagen ist meine Homepage anklickbar. Schauen Sie sich diese doch einfach einmal an, unter
http://trauer-d-p.de Es würde mich freuen, sehr freuen, wenn Sie mir ein kurzes Feedback geben.

Seit Januar bin ich unterwegs bei den Bestattern, drei haben mir Ihre Zusage gegeben, wenn etwas ist. Aber es war bisher noch nichts....!!!! Ich habe alle besucht in Hameln und in Bad Pyrmont. Diese sind alle schon bestens versorgt...teilweise auch aus dem Lipperland (grenzt ja hier sofort an Niedersachsen). Ich bleibe selbstverständlich am Ball und bin in der Hospizarbeit sehr aktiv. Aber zwischendurch war ich echt schon der Verzweiflung nahe. Irgendwann wird es passieren, halt manchmal schwer die Geduld nicht zu verlieren. Doch aus diesem Grund habe ich meine Seminartätikeit wieder aktivieren müssen. Wenn Sie also jemanden kennen, der für meine Art von Seminaren ( Kraftquellen, Resilienz, meditatives Malen, biographisches Schreiben und Trauer-Workshops) Interesse haben könnte...können Sie mich gerne empfehlen. Ich bin in ganz Deutschland unterwegs.

Für heute ganz herzliche Grüsse von Dorothee Pfeiffer
PS.: Herzliche Glückwünsche auch von meinem Mann


29.05.2014

Lieber Herr Dr. Rostig,

heute nun meine Rückmeldung zur angekündigten 1. Trauerrede. Zunächst - ich habe es geschafft und es war gut! Während ich noch beim schreiben der Rede war, habe ich mir die Friedhofskapelle und die Grabstelle mit einer Friedhofsangestellten angesehen. Die Dame war sehr skeptisch und fand jede Menge Argumente, mir den Mut zu nehmen. Um so schöner dann ihre Reaktion unmittelbar nach der Beisetzung: Sie lobte meine Stimme, den Anfang der Rede (mehr hatte sie nicht gehört) und meinte, vielleicht sehen wir uns bald mal wieder, es würde sie freuen!

Der Friedhofsmitarbeiter, der dann die Beisetzung vorgenommen hat, war sehr rustikal. Am liebsten hätte ich ihm seinen Anzug erstmal richtig angezogen. Kurz vor Beginn der Feier forderte er die Anwesenden auf, ihre Handys auszuschalten. Ein guter Gedanke - aber die Umsetzung ... ! Sollte ich mal wieder auf diesem Freidhof sein, werde ich selbstbewußter manche Dinge persönlich tun und auf seinen Beistand verzichten. Diesmal war einfach noch jede Menge Unsicherheit bei mir vorhanden und ich froh, daß er da war. Die Aufforderung nun zum Grab zu gehen war ebenfalls total daneben. Am Grab selbst ließ er mich mein Besetzungsritual nicht vollenden und meinte, das sei nicht nötig. Außerdem möge ich mich kurz fassen, die Angehörigen hätten eine recht schwere Urne ausgewählt ....! Na ja - ich verbuchs als Startschwierigkeiten und hoffe, die Angehörigen haben nicht allzu viel davon wahrgenommen.

In der Halle hatte ich 2 Berufsmusiker - den örtlichen Kantor und eine Geige. Die Absprache erfolgte unmittelbar vor der Feier und hat gut funktioniert. Am Grab standen dann 5 Bläser - Berufskollegen des Ehemannes der Verstorbenen. Hier hat mir der nette Herr vom Friedhof wieder dazwischen gefunkt ... . Aber nun mal zur Feier und zur Rede. Im Trauergespräch hatte ich erwähnt, daß die Familie Dinge der Verstorbenen mitbringen kann und die Gäste sie anschauen können. Das wurde sehr interessiert aufgenommen und sehr kreativ umgesetzt. Den Wagen für Sarg oder Urne hatten sie weg fahren lassen und an dessen Stelle einen kleinen Tisch gestellt. Er war mit weißen Tüchern belegt. In der Mitte stand die Urne und rund herum Dinge, die die Frau selbst angefertigt hatte. Auch ein Bild von ihr. Es sah sehr schön aus. Für alle Gäste war die Kapelle zu klein - es waren 160 Personen! Der nette Herr hatte mich also verkabelt und einen Lautsprecher vor die Kapelle gestellt.

Nach dem das Ave Maria verklungen war, bin ich ans Pult getreten. Das sprechen ging recht gut. Im ständigen Blickkontakt mit der Familie bekam ich manchmal eine direkte Rückmeldung. Einmal lächelte die Mutter, der Vater nickte, die Kinder horchten auf (es waren alle 4 dabei - von 3 1/2 - 13Jahre). Das gab mir Sicherheit. Doch irgendwann wurde ich von meinen eigenen Worten und den Tränen der Familie selbst sehr berührt. Die Stimme drohte mir weg zu rutschen. Es kam gerade ein Absatz im Text und den habe ich genutzt, um einmal tief Luft zu holen. Danach ging es wieder und ich habe die Rede gut zu Ende gebracht. Am Grab rutschte die Mutter in die Knie - ihr Mann stand ihr bei. Ich stand etwa 2m neben dem Grab und habe gewartet, bis Ehemann, Eltern und Schwiegereltern vom Grab kommen und ihnen noch einmal die Hand gereicht. Die Mutter hatte sich bis zu mir so weit gesammelt, daß sie mir folgendes sagen konnte: "Es war eine sehr schöne Rede. Machen Sie weiter! Sie können das!" Kann es ein schöneres Kompliment geben? Ich freue mich sehr darüber! Auch der Vater hat sich bedankt. Die Bestattung fand ja an meinem Arbeitsort statt. Folglich kannte ich viele Gäste aus der Apotheke. Eine Kollegin erzählte mir am Montag, das meine Rede am Sonntag für Gespräche nach dem Gottesdienst gesorgt hatte - ich hätte damit sehr beeindruckt. An der Tankstelle sprach mich dann ein Mann direkt an und sagte mir, das er die Rede sehr schön fand.

Ich hoffe, die Rückmeldungen waren alle ehrlich! Für den Anfang bin ich sehr zufrieden. Wenn beim nächsten mal die Dinge rings herum auch noch funktionieren, wäre es sehr schön. Nun bin ich doch sehr gespannt, was Sie zu meiner Rede sagen!!!

Herzliche Grüße aus Radebeul
Andrea Burkhardt-Metzger


03.07.2014

Hallo Herr Rostig,

sehr gerne und immer wieder denke ich an unser wunderbares Trauerrednerseminar im Nov/Dez letzten Jahres zurück. Ich habe den Einstieg als Trauerrednerin gefunden und inzwischen ca. 15 Trauerreden gehalten, alle mit tollem Feedback der Angehörigen und des Bestatters. Es macht mir soviel Spaß und manchmal kann ich gar nicht glauben, dass ich meine Berufung tatsächlich gefunden haben soll - ausgerechnet im Umgang mit Tod und Trauer!

Wie von Anfang an geplant und nach dem Trauerrednerseminar nochmal bekräftigt, ist mein Plan, bei Ihnen noch die Ausbildung zum Trauertherapeuten zu machen, also noch tiefer in das Thema Trauer und deren Bewältigung einzusteigen, auch über die Beerdigung hinaus (tatsächlich habe ich schon Anfragen von Angehörigen, obwohl ich noch gar nicht darüber gesprochen habe) und Trauertherapie noch in meine Praxis als Klassische Homöopathin mit aufzunehmen.

Meine Frage, ob Sie wohl schon Termine für dieses Jahr haben? Ich sollte mich langsam an die Planung machen und z.B. Geld zurücklegen oder, falls es keinen Kurs gibt, was sehr schade wäre, würde ich tatsächlich ein paar Tage Urlaub im Winter planen... Ich freue mich darauf von Ihnen zu hören und bin sehr gespannt....

Ganz liebe Grüße an Sie und Ihr Team
Martina Walz


30.08.2014

Lieber Herr Dr. Rostig

gestern hielt ich nun meine erste Rede und alles lief wirklich sehr gut. Ich war erstaunt wie viele der Anregungen, die ich im Kurs erfahren konnte, nach fast 1,5 Jahren noch präsent waren. Die größte Herausforderung wird wohl das Vorgespräch mit den Hinterblieben bleiben. Hinter all dem, was ich versuche strukturiert zu erfragen, das herauszufinden was wirklich wichtig und prägend für alle Beteiligte ist.

Am Ende meines ersten Gesprächs sollten nun der Ablauf der Feier besprochen werden. Der Sohn des Verstorbenen sagte mir: "Da verlasse ich mich ganz auf Sie. Sie machen das ja nicht zum ersten Mal." Ich habe still genickt und hoffe, dass es als Lüge der milderen Kategorie gewertet wird :)

Herzliche Grüße und Danke nochmals für die gute Vorbereitung
Thomas Klatte


31.10.2014

Lieber Herr Rostig,

Sie hatten um einen Nachricht gebeten, wenn wir unsere erste Trauerrede gehalten haben... Ich war den Sommer über größtenteils in Frankfurt in einer neuen Schauspielproduktion, habe in der Zeit Flyer für Trauerredner in Auftrag gegeben und mich Anfang Oktober damit erstmal bei einigen wenigen Bestattern in Hildesheim vorgestellt. Das Interesse hier an Freien Trauerrednern ist nicht sehr rege, aber ich bekam entgegen der Ankündigung doch schon einige Stunden später einen Anruf samt Auftrag. Von einer Bestatterin, die wohl auch gerne mal eine Frau als Rednerin ausprobieren wollte.

Es war aufregend für mich; der Fall hatte seine Tücken, aber auch Dinge, die es mir leicht gemacht haben. Der Sohn des Verstorbenen war in meinem Alter und hat wirklich sein Herz geöffnet und es mir ermöglicht eine lebendige, liebevolle und aufrichtige Rede zu schreiben auf Grund seiner Worte, seiner Ehrlichkeit und seiner Liebe. Er hat mir nach der Beerdigung mit Tränen in den Augen gesagt, dass ich das sehr schön gemacht hätte. Da war ich froh. Für mich war es im Rückblick auch wirklich ein gutes Erlebnis. Eine menschliche Begegnung bei der jeder etwas erfahren und etwas geschenkt hat, so kam es mir vor - der Sohn und ich und - auch wenn es etwas seltsam klingt - auch der Vater. Und ich selbst dabei ohne als eigene Person so wichtig zu sein, das war irgendwie auch angenehm. Auf der Bühne ist es schwieriger hinter seinem Thema zu verschwinden als hier. Ich würde mich also freuen, wenn das weiter ginge. Ihre Ausbildung hat mir sehr gut geholfen.

Herzliche Grüße!
Marie Habermehl